HG HABSTETTEN

Chronik

Wieso es bei der Gründung im Herbst 1916 zum Vereinsnamen Hornussergesellschaft Habstetten-Flugbrunnen kam, ist nirgends erwähnt. Ebenso ist das genaue Gründungsdatum nicht klar, da sämtliche Unterlagen der Anfangszeiten bei einem Vollbrand beim ersten Sekretär, Ernst Brönnimann, ehemals Dorfbäckerei Habstetten, verloren gingen. Der Gründungsvorstand, mit Ernst Fankhauser als Vorsitzender, ist aber bekannt. Bereits im zweiten Jahr (1917) wurde der Beitritt in den Eidg. Hornusserverband vollzogen. 1919 bestand die Gesellschaft aus 21 Aktivmitglieder und konnte sich den ersten Stud anschaffen. Leider musste der Spielbetrieb wegen der herrschenden Maul- und Klauenseuche eingestellt werden. Da dazumal ein fester Spielplatz nicht üblich war, musste von Spiel zu Spiel bei den Landwirten um einen Platz nachgefragt werden. Wie im Protokoll festgehalten, wurden die Landwirte als Gegenleistung bei den Ernte- oder Mäharbeiten unterstützt. Ebenfalls mussten die Landschäden vergütet werden, üblich waren ein bis zwei Franken pro Spiel! Es folgten Jahre mit einem mässigen Spielbetrieb. Nur die obligatorischen Übungen und einige Wettspiele, meist mit den Nachbargesellschaften, waren auf dem Programm. Die Hornusserfeste, ausser dem Bezirksfest in Bern, wurden aus Kostengründen nicht besucht. Ein erstmals in Erwägung gezogener Eintritt in den MWHV wurde 1923 noch abgelehnt. Erster dokumentierter Festbesuch ist das Interkantonale Hornusserfest von Burgdorf 1925, abgeschlossen im 49. Rang. 1927 Besuch des Eidgenössischen Hornusserfestes in Kirchberg, 81. Rang. Die ersten zwei Kranzgewinner; Johann Hunsperger und Adolf Rohrer. 1930 wurde die erste Fahne angeschafft und am 27. Juli 1930 eingeweiht. Der Name Flugbrunnen wird aus nicht bekannten Gründen gestrichen. In den Dreissiger- und Vierzigerjahren war der Besuch des Schwing- und Aelplerfestes 1937 in Lausanne ein grosses Erlebnis. Ab dieser Zeit war die Durchführung der Gartenfeste, zusammen mit der Musikgesellschaft Habstetten, sehr zentral. Auf jeden Fall wird diesem Thema in den Protokollen in dieser Zeitspanne ein grosser Anteil gewidmet. Mit der Gründung des Dorfvereins, welcher für die Durchführung der bekannten Habstetterchilbi verantwortlich ist, entfiel das Gartenfest und somit eine wichtige Einnahmequelle. Während des Aktivdienstes war der Spielbetrieb fast nicht mehr möglich. Auszug aus einem Protokoll aus dieser Zeit: „Der Hauptgrund dieser schwachen Beteiligungszahl ist vor allem den abkommandierten, im Ehrenkleid stehenden Wehrmänner zuzuschreiben“. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte auf dem Land von Otto Salzmann in Habstetten auf der unteren Weide das erste feste Ries realisiert werden. Dass mitten im Ries noch ein Baum stand, hinderte scheinbar nicht am regelmässigen Wettkampf. Am Eidgenössischen 1947 in Belp wurde wegen der schlechten sportlichen Aussichten die Vereinsfahne gar nicht erst mitgenommen. Das zeigt in etwa den sportlichen Ehrgeiz in dieser Zeit. Die bis jetzt beschriebene Ära wurde von Namen wie Ernst Fankhauser, Ernst Zwygart, den Gebrüder Bopp und Johann Hunsperger geprägt. Die folgende Ära hat ihren Werdegang mit Namen wie Fritz Rindlisbacher, Viktor Iseli, Ueli Schmid und den Gebrüder Hunsperger zu verdanken. Ab 1957 erhöhte sich der sportliche Stellenwert, als auf der grossen Allmend in Bern ein fester Platz gemietet und eine alte Baubaracke als Materialhaus aufgestellt werden konnte. Auch wurden ab dieser Zeit mehrere Anlässe als Organisator übernommen. Zum Beispiel 1962 und 1967 die Interkantonale Hornusserfeste, mehrere Junghornusserfeste, der erste MWHV Veteranentag und ein Meisterschaftsfinal. Beim Mittelländischen Schwingfest 1965 in Habstetten half Mann tatkräftig im OK mit. Mit dem 2. Rang am Eidgenössischen Hornusserfest in Derendingen gab es den ersten dokumentierten Horngewinn. Am Pfingstmontag 1971 wurde die zweite Fahne eingeweiht. Der Bezug der heutigen Spielanlage in Bantigen 1973 und dem 1974 aufgerichteten Hornusserhüttli gilt als Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Dieser Standort, nicht nur in den Hornusserkreisen bekannt, ist bis heute unsere „Heimat“. Höhepunkte gab es in dieser Dekade etliche. Vielen in Erinnerung geblieben sind die jährlichen am Muttertagssamstag stattgefundenen Wettspiele mit den „Burdleferboys“. Jedesmal ein tolles Fest. Dank der Junghornusserförderung in den Achzigerjahre, welche noch heute einen grossen Stellenwert hat, stellten sich ab Anfang der Neunzigerjahre auch regelmässige Erfolge ein. Mehrere Horngewinne können davon zeugen. Am 12. Oktober 1991 durfte das 75 Jährige Jubiläum in Bantigen mit einem zweitägigen Fest gefeiert werden. In der neu gegründeten Schweizermeisterschaft starteten wir in der 1. Liga und konnten 1995 den Aufstieg in die Nationalliga B feiern. Bei mehreren Hornusserreisen ( immer mit der Familie ) führte uns 1995 eine Reise zu den Kameraden in Münnerstadt (Deutschland). Für alle ein unvergessliches Erlebnis. Mit guten Leistungen und Platzierungen an der Schweizermeisterschaft sowie an den Hornusserfesten, verliefen die letzten Jahre in einem guten sportlichen Rahmen. Besonders hervorzuheben ist sicher der Festsieg 1997 am Eidgenössischen Hornusserfest in Diessbach in der 2. Stärkeklasse. Es gäbe sicher noch einige schöne Erfolge die zu erwähnen wären, welche aber leider den Rahmen der Chronik sprengen würden. Vereinsfahnen Die erste 1930 angeschaffte Fahne entsprach dem damaligen Zeitgeist und zeigt vor einem grünen Hintergrund den Siegeslorbeer, die Hornusseruntensilien Schindel und Stecken und die Wappen von Habstetten und Bern. Kostenpunkt Fr. 500.-- Die Fahne ist noch in einem sehr guten Zustand und ist in einer Dauerausstellung, nebst vielen anderen geschichtlichen Exponaten, in der Ortsstube von Bolligen zu besichtigen. Für die zweite Fahne, wurde 1970 der Kunstmaler Hofmann aus Habstetten beauftragt, einen Entwurf auszuarbeiten. Das Habstettenwappen über die ganze Fahne aufgeteilt, mit dem Wahrzeichen der Stockerenfluh, hoch über Habstetten und Bolligen, machte das Rennen. Das Frauenkloster Solothurn bekam den Auftrag mit einer feinen Seidenstickerei eine wunderschöne Fahne anzufertigen und wurde am Pfingstwochenende 1971 eingeweiht. Leider erwies sich diese als nicht allzu wetterfest und wurde 1997 durch die heutige Fahne ersetzt. Die neue Fahne mit dem dynamischen und sportlichen Sujet wurde bei der Fa. Sigrist Langenthal, in Auftrag gegeben und im Oktober 1998 eingeweiht. Spielplatz Bantigen Nach einem starken Wettererguss musste ein Hornusserfest in Bern kurzfristig verschoben werden. Die bereits anwesende Mitglieder nutzten die Zeit um die Idee von Ueli Schmid (Mitglied und Landbesitzer) zu prüfen. Unter der Führung von Viktor Iseli (Präsiden), wurde der heutige Spielplatz ausgemessen. 1973, unter der Bauleitung von Robert Rohrbach und der Unterstützung der damaligen Mitglieder wurde nebst dem Ries auch der Neubau des Hornusserhüttlis in Angriff genommen. 1974 gab es ein Grosses Einweihungsfest. Das Wasser wird noch heute aus einer Quelle aus dem Wald bezogen. Das heimelige Gaslicht musste 1995 dem Strom weichen. Das Hornusserhüttli wurde in der Zwischenzeit noch zweimal Umgebaut. Unser Spielplatz ist weit bekannt und wird nicht nur für das Hornussen genutzt. Manch einer hat seinen runden Geburtstag dort oben gefeiert, oder ein Frauenkränzli nutzte die örtliche Abgeschiedenheit für die volle Entfaltung ihrer Stimmkraft. Sportliche Erfolge mit der Mannschaft 1961 MWHV Fest Jegenstorf, 3.Rang / 1.Kategorie, 1969 Eidg. Derendingen, 2.Rang / 2.Stärkeklasse / 1.Abteilung, 1971 Eidg. Ersigen, 2. Rang / 3.Stärkeklasse, 1986 MWHV Fest Schlosswil, 3.Rang / 2.Stärkeklasse, 1989 MWHV Fest Oberlindach, 1.Rang / 2.Stärkeklasse, 1990 MWHV Fest Messen, 1.Rang / 2.Stärkeklasse, 1991 Eidg. Utzenstorf, 2.Rang / 3.Stärkeklasse, 1992 Eidg. Aelpler- und Schwingfest Olten, 2.Rang 1993 MWHV Fest Schüpfen, 1.Rang / 2.Stärkeklasse, 1994 Eidg. Thörigen, 3. Rang / 3. Stärkeklasse, 1995 Schweizermeisterschaft, Aufstieg in die Nationalliga B, 1997 Eidg. Diessbach, 1.Rang / 2.Stärkeklasse2, 2008 Interk. Zuchwil, 3.Rang / 1.Stärkeklasse, 2010 Interk. Obergerlafingen, 2.Rang / 1.Stärkeklasse, 2012 Eidg. Lyss, 2.Rang / 2.Stärkeklasse, 2014 Interk. Schwadernau 3. Rg. / 1.Stärkeklasse